Du betrachtest gerade Der geheimnisvolle Sack von Knecht Ruprecht – Eine Vorlesegeschichte für Kinder
Der geheimnisvolle Sack von Knecht Ruprecht - Vorlesegeschichte

Der geheimnisvolle Sack von Knecht Ruprecht – Eine Vorlesegeschichte für Kinder

Der geheimnisvolle Sack von Knecht Ruprecht

Es war ein kalter Winterabend, und die kleine Emma drückte ihre Nase an die beschlagene Fensterscheibe. Draußen glitzerten die Schneeflocken im Mondlicht, und in den Häusern leuchteten warme, goldene Kerzen. Bald war Weihnachten!

„Glaubst du, dass Knecht Ruprecht wirklich kommt?“, fragte ihr kleiner Bruder Paul mit großen, runden Augen. „Natürlich!“, sagte Emma. „Aber nur zu den Kindern, die brav waren.“

Gerade als Mama die Kinder ins Bett schicken wollte, klopfte es plötzlich laut an die Tür. KLOPF, KLOPF, KLOPF!

Paul und Emma schauten sich erschrocken an. Wer konnte das sein? War es etwa …?

Papa öffnete langsam die Tür, und eine eisige Brise wehte ins Haus. Draußen stand ein großer Mann mit einem langen, braunen Mantel und einem dicken, weißen Bart. In seiner linken Hand hielt er eine schwere Rute, in der rechten einen riesigen Sack. Es war Knecht Ruprecht!

Knecht Ruprecht steht an der Tür
Knecht Ruprecht steht an der Tür

„Guten Abend, ihr lieben Kinder“, sagte er mit tiefer, brummiger Stimme. „Seid ihr auch artig gewesen?“

Emma und Paul nickten hastig.

„Das werden wir ja sehen …“, murmelte Knecht Ruprecht und schüttelte seinen Sack. Plötzlich bewegte sich etwas darin! Es raschelte, es polterte, und dann …

PLOPP!

Ein kleiner, wuscheliger Hund sprang aus dem Sack! Sein Fell war weich wie Zuckerwatte, seine Ohren wippten lustig, und seine dunklen Augen funkelten neugierig.

„Oh!“, rief Paul und klatschte vor Freude in die Hände. „Ein Hund!“

Knecht Ruprecht lachte tief und warm. „Nein, kein richtiger Hund. Das ist Flocke, mein kleiner Zauberhund. Er passt auf, ob die Kinder wirklich lieb sind.“

Tipp zum Lesen:  Lisa und die geheimnisvollen Rauhnächte - eine Vorlesegeschichte für Kinder

Flocke hüpfte auf Pauls Schoß und stupste ihn mit seiner feuchten Nase an. Dann drehte er sich zu Emma und bellte einmal leise.

Knecht Ruprecht bringt einen Zauberhund
Knecht Ruprecht bringt einen Zauberhund

„Ja, ja, ihr wart brav!“, brummte Knecht Ruprecht zufrieden und zog aus seinem Sack zwei goldene Päckchen. Sie dufteten nach Zimt und Honig. „Für euch beide, weil ihr so freundlich und hilfsbereit seid.“

Emma und Paul strahlten vor Glück.

„Aber was wäre passiert, wenn wir nicht brav gewesen wären?“, fragte Paul zaghaft.

Knecht Ruprecht zwinkerte und hob geheimnisvoll die Augenbraue. „Dann hätte Flocke euch mit seiner Zaubernase gekitzelt – bis ihr nicht mehr aufhören könntet zu lachen!“

Alle lachten laut, und Mama und Papa luden Knecht Ruprecht zu einer warmen Tasse Kakao ein. Draußen fiel leise der Schnee, und es war ein wundervoller, magischer Abend.

Und so lernten Emma und Paul, dass Knecht Ruprecht gar nicht so furchteinflößend war – sondern ein guter Freund der Kinder, die mit Liebe und Freude ihr Herz füllten.

Knecht Ruprecht brachte Freude und Liebe
Knecht Ruprecht brachte Freude und Liebe