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Befana und die verlorenen Geschenke - Eine Vorlesegeschichte für Kinder für die Weihnachtszeit

Befana und die verlorenen Geschenke – Eine Vorlesegeschichte für Kinder für die Weihnachtszeit

Befana und die verlorenen Geschenke

In einem kleinen Häuschen hoch oben in den italienischen Bergen lebte die freundliche Befana – eine kleine Hexe. Jedes Jahr in der Nacht zum 6. Januar flog sie auf ihrem alten, knarrenden Besen über die Dörfer und brachte den braven Kindern Süßigkeiten und Geschenke. Die ungezogenen Kinder bekamen ein kleines Stückchen Kohle – aber selbst diese war bei der Hexe Befana nicht wirklich schlimm, denn sie glitzerte wie ein kleiner schwarzer Diamant.

Dieses Jahr hatte Befana besonders schöne Geschenke vorbereitet: bunte Puppen, kuschelige Teddybären, glänzende Murmeln und viele, viele köstliche Leckereien. Mit einem zufriedenen Seufzen verstaute sie alles in ihrem großen, alten Sack, setzte ihren spitzen Hut auf und schwang sich auf den Besen.

„Auf geht’s! Die Kinder warten schon!“ rief sie fröhlich und flog los.

Doch kaum war sie über die dunklen Wälder geflogen, kam ein heftiger Wind auf. Die Bäume bogen sich, der Schnee wirbelte durch die Luft, und plötzlich – wusch! – riss eine stürmische Böe den Sack mit den Geschenken vom Besen!

„Oh nein! Meine Geschenke!“ rief Befana erschrocken. Sie versuchte, danach zu greifen, aber der Sack fiel und verschwand tief im verschneiten Wald.

Ein starker Wind reißt Befana den Sack mit Geschenken aus den Händen
Ein starker Wind reißt Befana den Sack mit Geschenken aus den Händen

Befana landete so schnell sie konnte und stapfte durch den hohen Schnee. Der Wind pfiff durch die kahlen Äste, Eulen riefen in der Ferne, und der Schnee knirschte unter ihren Füßen. Ihr Herz klopfte.

Plötzlich hörte sie ein leises Kichern. Zwischen den Bäumen glitzerten kleine Augen. Es waren die Lichtkobolde, verspielte kleine Wesen mit leuchtenden Flügelchen.

„Habt ihr meinen Sack gesehen?“ fragte Befana.

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Die Kobolde kicherten wieder und riefen: „Vielleicht! Vielleicht auch nicht!“

Befana lächelte listig. „Ich habe leckere Bonbons im Sack, die ich mit euch teilen könnte … wenn ich ihn finde!“

Die Kobolde hüpften aufgeregt. „Dein Sack liegt in der alten Höhle beim großen Felsen!“ rief einer und deutete mit seinen winzigen Händen in die Dunkelheit.

Befana lief los. In der Höhle war es düster, nur ihr Zauberstab leuchtete schwach. Da! In einer Ecke lag ihr Sack – aber direkt daneben schlief ein großer, zotteliger Bär!

Befana hielt den Atem an. Vorsichtig schlich sie näher. Doch genau in diesem Moment – Hatschi! – musste sie niesen! Der Bär brummte und blinzelte verschlafen.

„Oh, entschuldige mich!“ flüsterte Befana freundlich. „Ich brauche nur meinen Sack, dann lasse ich dich weiter schlafen.“

Der Bär schnaubte, schnupperte an ihr und brummte: „Nur wenn du mir einen Honigkeks gibst!“

Zum Glück hatte Befana immer ein paar Kekse dabei. Sie kramte in ihrer Tasche, gab dem Bären einen goldbraunen Honigkeks, und er ließ sie freundlich durch.

In einer gemütlichen Höhle bietet Befana dem großen, freundlichen Bären einen Honigkeks an
In einer gemütlichen Höhle bietet Befana dem großen, freundlichen Bären einen Honigkeks an

Schnell nahm sie ihren Sack, sprang auf ihren Besen und flog davon. Der Mond leuchtete ihr den Weg, und endlich konnte sie die Geschenke an alle Kinder verteilen.

Am Morgen wachten die Kinder auf und fanden ihre Überraschungen: Kuscheltiere, Süßigkeiten und wunderschöne Spielsachen. Und selbst die frechen Kinder lachten, als sie ihr glitzerndes Stückchen Kohle fanden.

Müde, aber glücklich, kehrte Befana in ihr kleines Häuschen zurück.

„Das war eine aufregende Nacht!“ murmelte sie zufrieden, zog ihre warme Decke über sich und schlief mit einem Lächeln ein.

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Und so warteten die Kinder in jedem Jahr voller Vorfreude auf die gute Hexe Befana, die ihnen ihre Geschenke brachte – egal, was für ein Abenteuer sie vorher bestehen musste.

Am Morgen verteilt Befana voller Freude die Geschenke an die Kinder des Dorfes
Am Morgen verteilt Befana voller Freude die Geschenke an die Kinder des Dorfes